Navigation überspringen

faw.de  Pfeil nach rechts Mainz Pfeil nach rechts Aktuelles Pfeil nach rechts Späte Berufung

Späte Berufung

faw Mainz

40 Jahre fühlte er sich wohl auf dem Dach. Der gelernte Dachdecker Detlef Wallmnann hat den Beruf nicht nur erlernt, sondern den Großteil seines Lebens auch darin mit Begeisterung gearbeitet, bis ihn ein Arbeitsunfall aus dieser Welt herausriss.

Foto: Mitarbeiterin und Teilnehmer sitzen am Tisch und sprechen miteinander

Auch wenn dies ein dramatischer Einschnitt in seinem Leben war, beschreibt er sehr deutlich, wie hilfreich und notwendig es war, sich beruflich neu orientieren zu können. Während Schiefer, Ziegel und Hammer vorher die Hauptrolle in seinem Beruf spielten, werden es in Zukunft die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen der unterschiedlichsten Art sein. Statt auf einem Dach wird er im Kloster Ebernach als Wohngruppenhelfer eingesetzt sein.

Seine Freude auf die neue Arbeit ist ihm deutlich anzuhören und anzusehen. Der gebürtige Gladbecker berichtet, dass er schon früher darüber nachgedacht hat, eine Aufgabe wahrzunehmen, bei der er Menschen helfen kann. Am Abend auf einen Tag zurückzublicken, an dem er etwas Gutes getan hat, schwebte ihm schon lange vor.

Nun ist es so weit: Gegen alle früheren Widrigkeiten, Bedenken und Gegenargumente wird er nun für seine Mitmenschen da sein. Schulungen und Weiterbildungen stehen auf dem Programm. Die Arbeit am PC ist nicht so seine Welt, die Arbeit mit und für die Menschen aber schon. Das hat sich in seinem Praktikum bestätigt. Dort war nach wenigen Tagen klar, dass er auch gut in das Team passt. Gerne hat sich der für soziale Teilhabe verantwortliche Christopher Metzen nach einem Gespräch mit ihm auch für ihn und seine Mitwirkung im Team entschieden. 

Seit 1990 arbeitete er bei Dachdecker Jakobi in Kastellaun. In seinem Ausbildungsbetrieb hatte er zuvor nach der Lehre drei Jahre erste Erfahrungen gesammelt. Nun steht ein neuer Abschnitt seines Lebens an, nachdem sein Chef in dieser Zeit nicht nur Vater, sondern auch noch Opa geworden ist. Die nächsten zehn Jahre wird er als Wohngruppenhelfer neuen Herausforderungen nachgehen. Dass er, nachdem er die Idee geäußert hatte, so rasch mit Unterstützung von Klaus Schnorr auch eine Arbeitsstelle in diesem Bereich finden würde, hatte er nicht gedacht. Sein gesamtes Umfeld hatte ihm immer wieder in verschiedenen Gesprächen soziale Berufe empfohlen. Trotz dieses Zuspruchs hatte er Angst vor dem Praktikum, denn so genau wusste er nicht, was auf ihn zukommt. Doch die Dankbarkeit und Freude, die ihm im Praktikum begegneten, überzeugte ihn. Wie glücklich er die Menschen zum Beispiel mit der Reparatur eines Stuhls machen kann, hat ihn wiederum glücklich und zufrieden werden lassen. Ein wenig pädagogisches Geschick hatte er an den Tag gelegt, wenn er sich mit den Azubis im Betrieb auseinandersetzte.

Vielleicht folgt er nun seiner Berufung.  Für Andrea Willig (faw) ist die Idee, so auf das Leben zu schauen, dass Krankheit auch eine neue Chance bedeuten kann und dahin führt, dass aus etwas Schlimmen etwas Gutes werden kann. Dass es aber so schnell glückte, überraschte ihn. „Das hat auch etwas damit zu tun, dass er gewusst hat, was er will und dass er etwas für sich tun möchte und seine Zukunft gestalten möchte“, erklärt Willig.  Sie ist engagierte Mitarbeiterin im Reha-Management (REM) am Standort in Simmern.

Dass er in seinem früheren Leben so viel für Behinderteneinrichtungen gearbeitet hat, hat vielleicht auch schon in die Richtung gewiesen.  Wenn er den Menschen dort begegnete, hat er sich schon immer mit Ihnen gefreut und gut verstanden und sich gedacht, dass er ihnen helfen könnte. Als er nach der Diagnose im Stift in Koblenz erfuhr, was nicht mehr möglich sein wird, schloss er die Tür des Zimmers und dachte sich: „Ich freue mich auf das, was kommen wird“. Jetzt arbeitet er in einem Team, in dem sich jemand freut, dass er kommt. Denn nicht nur die Bewohner sind voller Vorfreude, auch der einzige Mann im Team freut sich, dass nun das Geschlechterverhältnis ein wenig aufgelockert wird. Die Aufgaben bei der faw musste er vielen erklären. Es war einigen nicht bekannt in seinem Umfeld, was die faw gGmbH so macht. Dass ihm so rasch dort geholfen werden konnte, dank seines Mitwirkens, überzeugte sein Umfeld, dass solche Angebote nach einer Erkrankung hilfreich sind.

DIESE BEITRÄGE KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN

Zwei Frauen vor zwei Bildschirmen

Mut machen – im Leben gibt es immer etwas Neues zu lernen

faw Mainz , Frühere Heilpraktikerin startet neu durch. Durch ihre neu entdeckten IT-Kompetenzen inspiriert, strebt Renate Hoppe eine berufliche Neuorientierung an. Mit ihren Erfahrungen und ihrer Freude am Lernen macht sie anderen älteren…

25. Mädchenwoche im Rhein-Hunsrück-Kreis

Mädchenwoche im Rhein-Hunsrück-Kreis

faw Mainz , Auch bei der Mädchenwoche sind wir mit Angeboten an Bord. In der ersten Herbstferienwoche laden wir Mädchen zwischen 8 und 16 Jahren zu Workshops ein.

Teaserbild: Ein Junge steht vor einer Gruppe von Schülern. Einige von Ihnen melden sich zu Wort.

Boys' Day hält Einzug in die FAW Bad Kreuznach

faw Mainz , So könnte es jeden Tag laufen: Die Kollegen am Standort Bad Kreuznach waren vom ersten Boys' Day in ihren Räumen begeistert. Sie erlebten auch für sich selbst eine Abwechslung und nahmen viele Anregungen mit.

Teaserbild: Chart mit Moderationskarten zur beruflichen Orientierung

Berufswahl: eine schwierige Entscheidung für Jugendliche

faw Mainz , Ein Praxistagprojekt bot einem Team der FAW aus Bad Kreuznach die Möglichkeit, mit Jugendlichen zu ihren Stärken, der Berufswahl und den Voraussetzungen für die Ausbildung ins Gespräch zu gehen.

Teaserbild: Schülergruppe vor der Alutecta in Kirchberg

Projekte rund um den Praxistag

faw Mainz , Ein vielfältiges Programm bot den Schüler*innen der Berufsreifeklasse einen etwas anderen Einblick in die Anforderungen der Arbeitswelt und die vielfältigen Möglichkeiten. Denn die Puricelli-Realschule plus nimmt am Praxistag des…

Vier Füße mit Turnschuhen auf dem Tisch

Girls' & Boys' Day in der FAW

faw Mainz , Ende April können sich Mädchen und Jungen einen Eindruck von der Arbeitswelt verschaffen. Das Team aus Bad Kreuznach bietet Jungs die Chance, herauszufinden, wie abwechslungsreich die Arbeit im sozialen Bereich sein kann

Drei Männer im Gespräch.

Mehr Gesundheit im Unternehmen

faw Mainz , Vier Jahre ZABeGeMa Projektumsetzung sind zu Ende. Der Titel ZABeGeMa ist nach all den Jahren zum Glück nicht mehr für jeden ein Fremdwort. Das Projekt „Zukunftsfähige Arbeit für kleine und mittlere Unternehmen im Bereich des…

Spendenscheck wird vor dem Tierheim übergeben

300 €-Spende für Tierheim Mainz

faw Mainz , Ein engagierter jugendlicher Teilnehmer begeisterte sein Team für ein kreatives Projekt und so konnten 300 € als Spende an das Mainzer Tierheim übergeben werden.

Blick in einen Seminarraum mit Vortragsredner

Hybrides Arbeiten

faw Mainz , Wie gelingt uns hybrides Arbeiten? Eine Frage, die mit der Corona-Pandemie einen Vorschub erhalten hat. Ein Austausch mit Experten sollte Unternehmern helfen, Lösungen für den eigenen Arbeitsalltag zu entwickeln.

Wäscheständer mit selbst gebatikten Tüchern in bunten Farben

Mädchenwoche 2021

faw Mainz , Seit 20 Jahren ist die Mädchenwoche eine Institution im Rhein-Hunsrück-Kreis. Immer in der ersten Herbstferienwoche bieten haupt- und ehrenamtliche Fachkräfte ein vielfältiges Programm für Mädchen. Auch die FAW hat sich daran…

Weitere Beiträge finden Sie in Aktuelles