Navigation überspringen

faw.de  Pfeil nach rechts Aktuelles Pfeil nach rechts Kreativ Identität stärken & Integration fördern

Kreativ Identität stärken & Integration fördern

faw Aktuell

Das Projekt Iden-City der Akademie Dresden verfolgt das Ziel, die Integration von jungen Menschen mit ausländischer Herkunft zu fördern – mit einem kreativ-künstlerischen Ansatz. Gefördert wird Iden-City vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Anlässlich des Internationalen Tages der Jugend sprechen wir mit Projektleiterin Ulrike Davies.

Frau Davies, der Projektname spielt mit dem Begriff „Identity“. Ist das der Kerngedanke von Iden-City?
Auf jeden Fall spielt er eine zentrale Rolle. Es ist für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit ausländischer Herkunft, mit anderem kulturellen Hintergrund oder gar mit Flucht-Erfahrung besonders schwierig, ihre Identität zu finden. Identität hat ja sehr viel mit sozialen Beziehungen und dem Wahrnehmen der eigenen Wurzeln zu tun. Und dies ist für junge Menschen mit ausländischer Herkunft verständlicherweise häufig nicht ganz leicht. Es gibt Barrieren unterschiedlichster Art. Mit unserem Projekt versuchen wir, diese abzubauen, Identität zu stärken und interkulturelle Erfahrungen zu ermöglichen. 

Profilbild Ulrike Davies

Ulrike Davies, Projektleiterin Iden-City

Der erste wesentliche Schritt ist ja, dass die Jugendlichen überhaupt an Ihrem Projekt teilnehmen. Ist das die erste Barriere, die sie angehen mussten?
Was die Akzeptanz angeht, haben wir viel gelernt. Gestartet ist das Projekt als ein zentrales und komplett neues Vorhaben. Das war aber nicht niederschwellig genug. Seitdem wir stattdessen viele kleinere Angebote dort anbieten, wo sich die Jugendlichen ohnehin aufhalten, z.B. in Kinder- und Jugendhäusern oder Familienzentren, bekommen wir großen Zulauf – und manche Gruppen wie das Graffiti-Projekt wachsen weiter. Insgesamt nahmen bisher über 70 junge Menschen, angeleitet durch sieben Künstler, teil. Via Mundpropaganda tragen die Jugendlichen weiter, dass es hier attraktive Angebote gibt.

Attraktiv heißt in diesem Fall vor allem kreativ, oder?
Attraktiv bedeutet: Es gibt einen Raum, in dem sie in einer entspannten Atmosphäre mit anderen Gleichaltrigen zusammen sein und sich kreativ auf unterschiedlichste Art und Weise ausdrücken können. Sie werden akzeptiert wie sie sind, lernen neue kreative Techniken und kommen mit anderen jungen Menschen verschiedenster Herkunft in Kontakt. Fast automatisch geschieht ein interkultureller Austausch, der zu besserem gegenseitigem Verständnis führt. Es finden Begegnungen auf menschlicher Ebene statt.

Auch Vielfalt zeichnet Iden-City auf verschiedenen Ebenen besonders aus. Sowohl was die Teilnehmenden angeht als auch bezüglich der Angebote. Die Palette reicht von Workshops für Maskenbau, Graffiti und Clowns bis zu Tanz, Film und Podcast. Kürzlich sind sogar Musikinstrumente entstanden, traditionelle brasilianische Berimbaus. Und ein Teil unseres Projektes hat sogar eine „Auftragsarbeit“ erhalten: Im Rahmen unseres Graffiti-Workshops entstehen Entwürfe für die Gestaltung des Büros der Sächsischen Staatsministerin für Kultur & Tourismus, Barbara Klepsch. Die Leinwände stehen für die Umsetzung nach den Ferien bereit.

Die vielen kreativen Ergebnisse sind für die Jugendlichen sicher auch echte Erfolgserlebnisse. Wie messen Sie persönlich den Erfolg?
Zum Projekt selbst gehört natürlich die professionelle Auswertung. Wir als Team haben uns kürzlich sehr gefreut, als wir nach dem Besuch aus dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ein sehr gutes Feedback bekommen haben. Für mich persönlich ist es immer schön zu sehen, wie die Kinder und Jugendlichen in den Projekten im doppelten Sinne „ankommen“ – wie Sie bei uns eintreffen, teilweise eher schüchtern und zurückhaltend, und wie sie nach und nach Teil einer Gruppe werden, in der sie sich mutig und offen ausdrücken können, gegenseitig unterstützen und Wertschätzung erfahren.

UN-Generalsekretär António Guterres hat in seiner Botschaft zum Internationalen Tag der Jugend die Bedeutung von Verbündeten herausgestellt, die Jugendliche brauchen, damit sie einbezogen, beteiligt und verstanden werden. Sehen Sie und Ihre Kolleg*innen von Iden-City sich auch in dieser Rolle? 
Was Guterres anspricht ist sehr wichtig. Ich würde sogar einen Bezug zum diesjährigen Schwerpunkt des Internationalen Jugendtages herstellen. Im Mittelpunkt steht dieses Jahr das Thema Ernährung. Wenn wir, als Verbündete der Jugendlichen, sie unterstützen, sich zu verbinden und kreativ auszudrücken, in einem entspannten Raum, dann ist das Nahrung für die Seele und eine wunderbare Erfahrung als Grundlage für ein friedvolles Miteinander jetzt und in der Zukunft.

Weitere Informationen

Impressionen aus dem Projekt

Ihre Ansprechpartnerin

Akademie Dresden

Ulrike Davies

Leiterin des Projekts Iden-City

E-Mail: ulrike.davies@faw.de

DIESE BEITRÄGE KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN

Eine Collage aus Polaroid-Fotos von Menschen, mitten im Leben. Daneben das Jubiläumslogo "40 Jahre" der faw.

40 Jahre faw – Arbeit, die Leben verändert

faw Aktuell , 2026 feiert die faw ihr 40-jähriges Bestehen mit Feiern an ihren Standorten. Jede wird einzigartig sein und gleichzeitig zeigen, was uns verbindet: „Arbeit, die Leben verändert.“ So lautet das Motto, das den Kern unserer Arbeit…

Mitarbeitende des Projekts „Vorbildlich in Führung gehen!“ beim Beiratstreffen in Köln

Beiratstreffen des Projekts „Vorbildlich in Führung gehen!“

faw Aktuell , Am 6. November 2025 hat sich der Beirat von „Vorbildlich in Führung gehen! Mit Role Models Inklusion in Arbeit stärken“ zu seiner dritten Sitzung mit dem Projektteam getroffen. Die von Dr. Jana F. Bauer moderierte Beiratssitzung…

Zwei Personen im Gespräch. Symbolbild Betriebliche*r Suchtberater*in

Ausbildung Betriebliche*r Suchtberater*in

faw Aktuell , Am 10. März 2026 startet in Essen wieder die Qualifizierung zum*zur Betriebliche*n Suchtberater*in!

Gruppenfoto in der Werkstatt mit MdL Nadine Graßmel, faw-Team und AGH-Teilnehmenden am Standort Luckau.

Willkommener Besuch: Nadine Graßmel bei der faw in Luckau

faw Cottbus , Landtagsabgeordnete besichtigt den Standort Luckau und zeigt die Wichtigkeit dieser und ähnlicher Einrichtungen und deren Angebote auf.

Beispielfoto: Vor einem gut gefüllten Gemüseregal hält eine lächelnde Verkäuferin eine Kiste rote Paprika in den Händen.

Erfolgreich gestartet: TQplus Verkäufer*in im Raum Köln

faw Köln , Mit viel Motivation starten unsere Teilnehmenden in die Teilqualifizierung TQplus Verkäufer*in – Kassiertätigkeiten und Warensortiment mit Zusatzqualifikation Feinkost. Wir wünschen allen Beteiligten einen erfolgreichen Start.

Beispielfoto Beratungsgespräch: Zwei Frauen sitzen im Gespräch lächelnd an einem Glastisch gegenüber.

Unser Bildungsprodukt: Sprache trifft Job – Dein Einstieg mit A2

faw Aktuell , Wir helfen Ihnen persönlich, damit Sie gut ins Berufsleben starten können. Wir bieten Coaching, digitale Hilfe und praktische Beratung an.

Eröffnung des Inlusiven Frühstücks in Cottbus durch Ines Gregor (rechts) und Ivonne Bellen (links)

Inklusives Frühstück in Cottbus: Ein starkes Zeichen für gelebte Teilhabe

faw Aktuell , Bereits zum 7. Mal lud der Arbeitskreis Inklusion zum „Inklusiven Frühstück“ ins Soziokulturelle Zentrum der Stadt Cottbus ein – ein Format, das längst zu einem Leuchtturmprojekt für gelebte Inklusion in der Region geworden ist.

Teamfoto Neurologische Therapie RheinAhr (kurz NTRA)

Starke Synergien: Die Neurologische Therapie RheinAhr (NTRA) ist Teil der faw

faw Aktuell , Seit November 2024 gehört die Neuro-Therapie Rhein-Ahr (NTRA) zur faw gGmbH. Die NTRA befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Beruflichen Trainingszentrum (BTZ) Bad Neuenahr-Ahrweiler – eine Nähe, die enormes…

Foto: Kongressstand der faw auf dem 16. Nachsorgekongress: Im Vordergrund der faw-Messestand samt Infomaterial, Stiften,, aber auch Äpfeln und Blumen. Dahinter zwei Roll-Ups, eines zum Thema Leben mit erworbenen Hirnschädigungen und eines zum Thema UNIKAT.

16. Nachsorgekongress der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung in Dresden

faw Aktuell , Die faw auf dem 16. Nachsorgekongress der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung in Dresden.

Grafische Abbildung des Messestandes der faw. Rechts eine Mitarbeitende am Messetisch, daneben ein Aufsteller samt Prospekten sowie Stehtisch und Stühle.

Bildungs- und Berufsmöglichkeiten nach der Bundeswehr – Ehemalige Angehörige haben sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt

faw Aktuell , Die faw präsentiert sich auf der 19. SOLDATA vom 20. bis 24. Mai 2025 als Bildungsträgerin und Arbeitgeberin für ehemalige Soldatinnen und Soldaten.

Weitere Beiträge finden Sie in Aktuelles